Es war einmal

Es war einmal …

“Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte…“

Wer kennt nicht die grimmsche Geschichte von dem kleinen Mädchen mit den Sterntalern, welche wir in der Weihnachtszeit wieder und wieder erzählt bekommen.
Erst fühlen wir uns gerührt vom Elend des Mädchens, Ihrer Selbstlosigkeit und Barmherzigkeit für andere. Umso mehr erfreuen wir uns mit ihr dann kindisch über die plötzliche Wendung für Ihren Lohn zu Reichtum und Glück.

Rührende Geschichten erzählen zu können, auch das ist bei uns eine Übung für bessere Rhetorik.

Sabrina hat sich letzten Donnerstag dieser Herausforderung mit Bravour gestellt und uns mit der traurigen Gestalt von Karl konfrontiert. Sie hat uns gezeigt, wie wenig es braucht, berührt zu sein und mit welchen Stilmitteln plötzlich ein Lächeln auf dem Gesicht erzeugt werden kann. Es war für sie eine Herausforderung das Projekt „Rührende Geschichte“ umzusetzen. Das Projekt verlangte von ihr, eine Gefühlswelt bewusst zu erfassen und rhetorisch erlebbar zu machen.

Sabrina hat uns ein Vorbild gegeben, wie jeder mit etwas Übung die Fähigkeit erlernen kann, mit Sprache, Mimik und Gestik die gewollten Emotionen erzeugen zu können um schlussendlich bei uns, den Zuhörern, an unser Gewissen an unsere Moral zu appellieren. Denn wir brauchen rührende und freudige Geschichten, Tag für Tag, weil sie uns dazu motivieren Berge zu versetzen.